Bestandsaufnahme
Umsetzung : Mittel | Kosten : Mittel | Zielpublikum : Allgemeinheit
Anbieter : Gemeindeverwaltung, Gemeinderätinnen und räte, Gemeindekommissionen
Damit verbundene SDGs


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Beschreibung
Umsetzung
Um die Herausforderungen und Handlungsschwerpunkte identifizieren zu können, ist es wichtig, die aktuelle Situation der Gemeinde in Bezug auf die Nachhaltigkeit zu kennen. In einer Standortbestimmung werden die Stärken und Schwächen der Gemeinde in den drei Dimensionen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft sowie die Funktionsweise der Gemeinde dargestellt. Darauf aufbauend können strategische Ziele für die nachhaltige Entwicklung der Gemeinde festgelegt werden (Blatt 4).
Beschreibung der Massnahme
Es gibt verschiedene, sich häufig ergänzende Möglichkeiten, eine Bestandsaufnahme durchzuführen:
- Analyse der Situation nach Bereichen, z. B. unter Verwendung von Indikatoren oder des Gemeindeprofilografen (siehe Links unten: Beispiel Val de Bagnes, Kanton Bern);
- Inventar der laufenden Projekte;
- Datensammlung, wenn die Gemeinde über Zahlen und Fakten verfügt, das für die Bestandsaufnahme genutzt werden kann;
- qualitative Bewertung mithilfe von Interviews mit den verschiedenen betroffenen Abteilungen und eventuell mit anderen Interessengruppen (siehe Beispiel Lausanne).
Um eine Bestandsaufnahme zu erstellen, sind gute Kenntnisse der Gemeinde erforderlich. Diese Standortbestimmung wird in der Regel vom Gemeinderat in Zusammenarbeit mit den zuständigen Personen in der Verwaltung (z. B. Abteilungsleiterinnen und ‑leitern) oder auch mit Unterstützung von Externen, die mit der Funktionsweise der Gemeinde und den relevanten Themen besonders vertraut sind, durchgeführt. Das Ergebnis ist ein Profil der Stärken und Schwächen der Gemeinde. Die Bestandsaufnahme dient als Grundlage für die Erarbeitung einer kohärenten Vision und anschliessend die Festlegung konkreter, situationsbezogener Nachhaltigkeitsziele und ‑massnahmen (siehe Blätter 4 und 5).
Vorteile und Risiken
Vorteile:
- Es besteht eine gemeinsame Sicht auf die Stärken und Schwächen der Gemeinde
- Die bestehenden Massnahmen der Gemeinde werden aufgewertet.
Risiken:
- Der Prozess wird schlecht verwaltet
- Es fehlt das Wissen, das nötig ist, um eine objektive Bestandsaufnahme zu machen
- Die Ergebnisse werden nicht für die weitere Vorgehensweise verwendet.
Umsetzung
Projektlauf
Um den Entwicklungsstand der Gemeinde in Bezug auf die Nachhaltigkeit zu klären, sind die folgenden Schritte wichtig:
Etappe 1 Die zu inventarisierenden Themen bzw. das Themenfeld der Bestandsaufnahme bestimmen und festlegen, wozu die Ergebnisse verwendet werden sollen.
Etappe 2 Das Team bilden, das sich um die Bestandsaufnahme kümmert.
Etappe 3 Erfassen, was wo und wie bereits getan wird.
Etappe 4 Die Stärken und Schwächen, Risiken und Chancen analysieren (SWOT-Analyse) und sich auf die Beurteilung einigen, um den Handlungs-/Verbesserungsbedarf zu ermitteln.
Etappe 5 Der Gemeinderat präsentiert das Ergebnis der Bestandsaufnahme (das Stärken-/Schwächenprofil) den an den Prozessen beteiligten Personen und leitet dann den nächsten Schritt ein (Vision und Ziele, Blatt 4).
Punkte, die einer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen
Der Prozess muss von einer Person geleitet werden, die über das notwendige Wissen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung und Erfahrung mit strategischen Prozessen verfügt.
Es ist sinnvoll, die Schlüsselmitarbeitenden der Verwaltung in die Bestandsaufnahme einzubeziehen, um über das Wissen vor Ort zu verfügen und eine gemeinsame Sicht der Situation zu ermöglichen. Auch die Bevölkerung kann konsultiert werden, z. B. durch eine Umfrage, einen Online-Fragebogen oder einen partizipativen Workshop. Die betroffenen Personen müssen über das Ergebnis der Bestandsaufnahme informiert werden.
Die Personen, die in den weiteren Prozess (z. B. Entwicklung des Leitbildes, der Ziele) eingebunden werden sollen, nehmen idealerweise an der Bestandsaufnahme teil, um von der Lernerfahrung zu profitieren.
Es ist darauf zu achten, dass die Ergebnisse der Bestandsaufnahme nicht von den nachfolgenden Schritten abgekoppelt werden. Die Diagnose ist nützlich als Grundlage für die Begründung der strategischen (Vision, Ziele, Legislaturprogramm, Nachhaltigkeitsstrategie) und der operativen Planung (Auswahl der Massnahmen). Siehe Blätter 4 und 5.
Es ist sinnvoll, eine Bestandsaufnahme durchzuführen, die sowohl die aktuelle Situation auf Gemeindegebiet, die von der Gemeinde durchgeführten Massnahmen als auch die interne Funktionsweise der Gemeinde umfasst.
Kontakt
Staat Freiburg, Büro für Nachhaltigkeit, GS-RIMU
dime-dd@fr.ch
T 026 305 36 04
Nützliche Links
Gesamtbewertung der Situation der Gemeinde: NE-Gemeindeprofilograf – Kanton Bern
Bilanz Lausanne (SWOT, S. 13–14): VdL_Bilan-DEVCOM-2015-08-11 (4).pdf
Diagnose, Val de Bagnes Nachhaltigkeit – Gemeinde Val de Bagnes
Bürgerbefragung, Stadt Freiburg Nachhaltigkeitstreffen – Stadt Freiburg