Vision und strategische Ziele
Umsetzung : Mittel | Kosten : Mittel | Zielpublikum : Allgemeinheit
Anbieter : Gemeindeverwaltung, Gemeinderätinnen und räte, Gemeindekommissionen
Damit verbundene SDGs


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Beschreibung
Umsetzung
Auf der Grundlage einer gemeinsamen Vision für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde und als Antwort auf die Ergebnisse der Bestandsaufnahme (siehe Blatt 3) legt der Gemeinderat Nachhaltigkeitsziele für einen bestimmten Zeithorizont fest (in einem Legislaturplan oder einer Nachhaltigkeitsstrategie definiert). Um die bereichsübergreifende Zusammenarbeit und das kollektive Handeln zu stärken, ist es sinnvoll, auf einen partizipativen Ansatz zu setzen (siehe Blatt 8).
Beschreibung der Massnahme
Der Gemeinderat entwickelt gemeinsam mit den verschiedenen Gemeindekommissionen oder den verschiedenen Abteilungen der Gemeindeverwaltung eine Vision für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde auf lange Sicht (15 bis 30 Jahre). Auf dieser Grundlage und unter Berücksichtigung des in der Bestandsaufnahme ermittelten Handlungs- und Verbesserungsbedarfs legt er die Schwerpunkte fest, auf die er seine Anstrengungen konzentrieren will, und definiert konkrete Nachhaltigkeitsziele, die kurz- und mittelfristig (1–4 bzw. 5–10 Jahre) erreicht werden sollen.
An der Entwicklung der Vision und der Ziele sind vorzugsweise dieselben Personen beteiligt, die bereits an der Bestandsaufnahme mitgewirkt haben, um von deren Lernerfahrungen während des Prozesses profitieren zu können. Sie können auch als Botschafterinnen und Botschafter für das weitere Vorgehen und die Umsetzung dienen.
Da nachhaltige Entwicklung das Engagement aller erfordert, ist es sinnvoll, auch andere Interessengruppen (z. B. lokale Vereine, Interessengruppen, Bevölkerung) in die Entwicklung der Vision und/oder der Ziele einzubeziehen (siehe Blatt 8).
Vorteile und Risiken
Vorteile:
- Die Gemeinde legt fest, was für ihre zukünftige Entwicklung wichtig ist
- Wenn die verschiedenen engagierten Akteure eine gemeinsame Vision teilen, wirkt dies verbindend und ermöglicht eine Priorisierung der Ziele, insbesondere auf politischer Ebene
- Das Setzen von Prioritäten ermöglicht es, die personellen und finanziellen Ressourcen dorthin zu lenken, wo sie die grösste Wirkung entfalten
Risiken:
- Es werden Ziele gesetzt, die unrealistisch und zu ehrgeizig sind, und es werden nicht genügend Ressourcen für die Umsetzung zugewiesen
- Die Ziele sind nicht in die üblichen Verwaltungsprozesse der Gemeinde integriert (Voranschlag, Legislaturprogramm usw.)
- Die verschiedenen Akteure engagieren sich zu wenig, weil eine gemeinsame Vision fehlt
- Die Abgrenzung zu anderen bestehenden Strategien und Redundanzen ist unklar.
Umsetzung
Projektlauf
Um realistische Ziele zu entwickeln, müssen die folgenden Etappen eingehalten werden:
Etppe 1 Der Gemeinderat entscheidet über die Modalitäten des Prozesses zur Erarbeitung der Vision und der Ziele (z. B. partizipatives Vorgehen, zur Verfügung stehende Ressourcen und Zeitplan).
Etappe 2 Der Gemeinderat richtet eine Projektorganisation ein (Lenkungsausschuss und Arbeitsgruppe).
Etappe 3 Bei Bedarf werden Dritte (Beratungsmandat) zur Begleitung des Prozesses herangezogen, insbesondere für einen partizipativen Ansatz.
Etappe 4 Eine gemeinsame, bereichsübergreifende Vision für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde wird erarbeitet.
Etappe 5 Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme (Handlungs-/Verbesserungsbedarf) werden genutzt, um vorrangige Handlungsfelder zu bestimmen und strategische Ziele festzulegen.
Etappe 6 Der Gemeinderat bestätigt die strategischen Ziele.
Etappe 7 Der Gemeinderat teilt den Beteiligten seinen Entscheid mit.
Etappe 8 Ein strategisches Dokument (Legislaturplan mit integrierten Nachhaltigkeitszielen oder Nachhaltigkeitsstrategie) formalisiert die Vision und die Ziele.
Etappe 9 Das Dokument wird veröffentlicht und den Medien und der Bevölkerung kommuniziert.
Punkte, die einer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen
Die Vision muss ehrgeizig und gleichzeitig realistisch sein. Der Zeithorizont sollte klar definiert sein und nicht zu weit in der Zukunft liegen (z. B. 10 Jahre).
Es muss unterschieden werden zwischen Wirkungszielen in der Vision (wie sieht die Gemeinde in 10 oder 15 Jahren aus) und Umsetzungszielen für die aktuelle Legislaturperiode.
Letztere legen fest, was, von wem, mit welchen Ressourcen und bis wann umgesetzt werden soll.
Andere bestehende Strategien sind zu berücksichtigen, um Doppelarbeit und das Silodenken zu vermeiden.
Kontakt
Staat Freiburg, Büro für Nachhaltigkeit, GS-RIMU
dime-dd@fr.ch
T 026 305 36 04
Nützliche Links
Strategie der Gemeinde Neyruz: https://www.neyruz.ch/actualites/actualites-communales/detail-actualites/agenda-2030
Nachhaltigkeitsstrategie der Gemeinde Vevey: https://www.vevey.ch/vivre-vevey/developpement-durable-et-energie/strategie-de-durabilite
Nachhaltigkeitsstrategie der Gemeinde Vaduz: https://www.vaduz.li/application/files/5716/5287/3727/Nachhaltigkeitsstrategie_Vaduz_2030.pdf
Legislaturprogramm, Stadt Freiburg: Legislaturprogramm 2021–2026 | Stadt Freiburg
Gemeindestrategie 2019–2028, Legislaturprogramm 2019–2021 der Stadt Luzern, Kapitel 2.2 Das Konzept der Nachhaltigkeit als Richtschnur: https://www.stadtluzern.ch/dienstleistungeninformation/460