Veloverleihsystem
Umsetzung : Komplex | Kosten : Hoch| Zielpublikum : Allgemeinheit
Anbieter : Gemeindeverwaltungen
Damit verbundene SDGs
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Beschreibung
Beschreibung der Massnahme
Veloverleihsysteme werden in zahlreichen Schweizer Städten täglich von Tausenden genutzt, um von A nach B zu gelangen: Sie leihen sich an einer Station ein Velo und geben es später dort oder an einer anderen Station wieder zurück. Die Leihvelos sind einfach in der Handhabung und auf die Bedingungen im Strassenverkehr ausgerichtet. Sie fördern körperliche Aktivität und ermöglichen ein schnelles Vorankommen, insbesondere auf Strecken unter 5 km, die den grössten Teil des motorisierten Verkehrs ausmachen.
Vorteile und Risiken
Vorteile:
- Fördert den Langsamverkehr und reduziert die CO2-Emissionen
- Fördert den Tourismus und ergänzt die öffentlichen Verkehrsmittel
- Bringt dem Zentrum eine Verkehrsentlastung und steigert die Lebensqualität
- Trägt durch die Förderung körperlicher Betätigung und die Reduktion der Verkehrsbelastung zur Gesundheit der Bevölkerung bei.
Umsetzung
Projektlauf
Etappe 1: Die Gemeinde gründet eine Arbeitsgruppe, die das Projekt leitet. In einer ersten Phase erstellt die Arbeitsgruppe ein Budget und wählt ein Geschäftsmodell (mehr zu verschiedenen Geschäftsmodellen für Veloverleihsysteme siehe Bericht des Bundesamts für Strassen).
Etappe 2: Die Arbeitsgruppe kontaktiert andere Städte, die bereits über ein Veloverleihsystem verfügen, um Informationen zu erhalten. Sie kontaktiert ausserdem das Forum bikesharing Schweiz, das alle Informationen zu Veloverleihsystemen in der Schweiz zusammenträgt.
Etappe 3: Die Arbeitsgruppe wählt in Absprache mit der Gemeinde eine Anbieterin oder einen Anbieter für die Lancierung eines Pilotprojekts.
Etappe 4: Die Arbeitsgruppe implementiert gemäss einem Etappenplan schrittweise das Veloverleihsystem (erste Pilotphase an einem oder mehreren strategischen Orten in der Gemeinde).
Etappe 5: Die Gemeinde informiert die Bevölkerung über die Einführung des Veloverleihsystems.
Etappe 6: Die Arbeitsgruppe analysiert, wie das Veloverleihsystem genutzt wurde, um das weitere Vorgehen zu definieren.
Punkte, die einer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen
Etappe 1: Die Arbeitsgruppe kann den detaillierten Bericht des Bundesamts für Strassen zu Hilfe nehmen. Dieser stellt die verschiedenen Geschäftsmodelle für Veloverleihsysteme sowie Möglichkeiten zur Finanzierung und für die Vergabe vor.
Etappe 6: Die lokalen Unternehmen zu kontaktieren und deren Bedürfnisse abzuklären, kann neue Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen.
Überwachung und Evaluierung
Es wird eine Analyse empfohlen, um die Nutzung des Veloverleihsystems auszuwerten (Anzahl Abonnenten, Nutzung, Strecken, Nutzungsperioden usw.).
Businessplan
Kosten in Zahlen
Die Kosten hängen teilweise vom gewählten Geschäftsmodell ab. Überlegungen zur Finanzierung eines Veloverleihsystems finden sich im detaillierten Bericht des Bundesamts für Strassen.
Mögliche Unterstützung
Der Bund bietet Unterstützung bei der Förderung des Langsamverkehrs in den Kantonen. Dazu gehört beispielsweise die Kofinanzierung von Projekten für den Langsamverkehr im Rahmen von Agglomerationsprogrammen.
Ausführungsbeispiel
Die Stadt Freiburg hat das Veloverleihsystem Publibike mit aktuell 21 Stationen zwischen Pérolles und La Poya eingeführt. Die Einwohnerinnen und Einwohner können sich flexibler durch die Stadt bewegen, dazu werden die Anzahl Autos sowie die CO2-Emissionen gesenkt. 75 % der angebotenen Velos sind E-Bikes, was allen die Möglichkeit bietet, mit diesem Verkehrsmittel die «letzte Meile» bis an den Stadtrand zurückzulegen.
Weitere Beispiele im Leitfaden von Coord21 für die Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung in den Gemeinden.
Kontakt
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Nützliche Links
Dossiers stratégiques de la Confédération en faveur de la mobilité douce: https://www.astra.admin.ch/astra/fr/home/themes/mobilite-douce/dossiers-strategiques-pour-la-mobilite-douce.html
Suisse roule
http://www.schweizrollt.ch/fr.html
Publibike – ville de Fribourg : https://www.agglo-fr.ch/mobilite/velos-en-libre-service-vls
Weitere Links im Leitfaden von Coord21 für die Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung in den Gemeinden: www.agenda2030.ch