Mobilitätsplan
Umsetzung : Mittel | Kosten : Mittel | Zielpublikum : Allgemeinheit
Anbieter : Gemeindeverwaltungen
Damit verbundene SDGs
Mobilität © Alle Rechte vorbehalten
Beschreibung
Beschreibung der Massnahme
Ein Mobilitätsplan zielt darauf ab, die Dienstfahrten mit dem Auto zu reduzieren, indem die Mitarbeitenden der Verwaltungen und Unternehmen ermutigt werden, sich weniger (v.a. durch Homeoffice und Videokonferenzen) und nachhaltiger ortzubewegen (v.a. durch die Förderung des Langsamverkehrs, von Fahrgemeinschaften oder der optimalen Nutzung von Parkplätzen).
Die Massnahmen eines Mobilitätsplans können entweder auf Anreizen (z.B. Ermässigungen auf öV-Abonnementen) oder Zwängen (Parkgebühren) basieren. Die Zweckmässigkeit der zu ergreifenden Massnahmen hängt u.a. vom Standort, der Erschliessung, der Arbeitsorganisation oder der Unternehmenskultur ab.
Vorteile und Risiken
Vorteile
- Förderung von nachhaltigeren Verkehrsmitteln, welche die Luftverschmutzung und die Lärmemissionen verringern sowie die Zahl der Fahrzeuge reduzieren
- Senkung der Verwaltungskosten, indem der Bedarf an Parkplätzen verringert und deren Nutzung optimiert wird
- Positive Effekte auf die Gesundheit der Angestellten und der Bevölkerung durch die Förderung des Langsamverkehrs und damit der Bewegung und des Wohlbefindens
- Entwicklung eines positiven Images des Unternehmens/der Verwaltung bei den Angestellten, was die Anerkennung und den Umweltschutz anbelangt.
Umsetzung
Projektlauf
Etappe 1: Bestimmung der Mobilitätsziele, Festlegung eines Zeitplans und eines Budgets, Identifizierung der Werkzeuge und Bestimmung eines Organs/einer Person, das/die für den Mobilitätsplan verantwortlich ist.
Etappe 2: Beurteilung der gegenwärtigen Erschliessung, der spezifischen Besonderheiten der Arbeitsorganisation und der aktuellen Kosten für das Parkieren und die Dienstfahrzeuge.
Etappe 3: Ermittlung der von den Mitarbeitenden benutzten Verkehrsmittel sowie deren Aufgeschlossenheit gegenüber Änderungen.
Etappe 4: Festlegung der Massnahmen basierend auf dem Kosten-Nutzen-Verhältnis (Schwierigkeiten/Vorteile für das Personal; mögliche Partnerschaften).
Etappe 5: Kommunikation über die umgesetzten Massnahmen und deren Finanzierung (z.B.: Anpassung der Arbeitszeiten an die Fahrpläne der öffentlichen Verkehrsmittel, Veloparkplätze, Finanzierung von öV-Abonnementen/Mobility, betrieblicher Shuttle-Bus, flexible Arbeitszeiten usw.).
Etappe 6: Beurteilung der ergriffenen Massnahmen im Hinblick auf die gesetzten Ziele und Planung des weiteren Vorgehens.
Punkte, die einer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen
Etappe 1: Das Organ oder die Person, das/die für den Mobilitätsplan verantwortlich ist, muss eindeutig identifiziert und identifizierbar sein. Die aktive Unterstützung der Leitung des Amts ist unerlässlich.
Etappe 5: Die Kommunikation spielt eine wichtige Rolle. Eine gute Kommunikation, bei der die Mitarbeitenden in die Überlegungen einbezogen werden (Brainstorming, betriebliche Workshops usw.), fördert die Akzeptanz eines Mobilitätsplans. Zudem können mögliche Konflikte besser bewältigt, gemeinsame Lösungen entwickelt oder Widerstände im Zusammenhang mit Werten, Vorstellungen und Meinungen überwunden werden. Eine rein informative und einseitige Kommunikationsform sollte vermieden werden.
Allgemein: Die Gemeinden können im Rahmen ihrer Ortsplanung und/oder ihres kommunalen Baureglements von den Unternehmen und Verwaltungen verlangen, einen Mobilitätsplan zu erarbeiten (siehe Arbeitshilfe des Bau- und Raumplanungsamts (BRPA) für die Ortsplanung).
Überwachung und Evaluierung
Die Umsetzung eines Mobilitätsplans ist ein fortlaufender und iterativer Prozess, der ein regelmässiges Monitoring erfordert:
- indem periodische Bewertungen durchgeführt werden, um zu überprüfen, dass die ergriffenen Massnahmen die gesetzten Ziele erreichen
- indem die Entwicklung der erzielten Ergebnisse verglichen wird („vorher-nachher“), um das Verbesserungspotenzial zu ermitteln, neue Ziele zu planen oder die Abfolge der Massnahmen anzupassen.
Businessplan
Kosten in Zahlen
Die Kosten variieren je nach Umfang des Mobilitätsplans.
Zusätzliche Kosten können im Zusammenhang mit den Anreizmassnahmen für den Wechsel des Verkehrsmittels oder der Entwicklung von neuen lokalen Infrastrukturen entstehen.
Mögliche Unterstützung
EnergieSchweiz unterstützt im Rahmen seines Programms Mobilitätsmanagement private Unternehmen und Einrichtungen des öffentlichen Sektors bei der Umsetzung von Mobilitätsmassnahmen praktisch und finanziell.
Ausführungsbeispiel
Richtlinie des Staatsrats über das Mobilitätsmanagement beim Staat und Massnahmenkatalog Mobilitätsplan des Kantons Freiburg für das BurgquartierMobilitätsplan der Gemeindeverwaltung von MarlyMobilitätsplan der Schule Vignettaz (Freiburg)
Weitere Beispiele im Leitfaden von Coord21 für die Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung in den Gemeinden.
Kontakt
EnergieSchweiz unterstützt im Rahmen seines Programms Mobilitätsmanagement private
Unternehmen und Einrichtungen des öffentlichen Sektors bei der Umsetzung von
Mobilitätsmassnahmen praktisch und finanziell.
Nützliche Links
Mobilitätsmanagement im Unternehmen: fr.ch/de/mobilitaet-und-verkehr/motorisierter-individualverkehr/mobilitaetsmanagement-im-unternehmen
Gute Beispiele für Mobilitätsmanagement in den Kantonen und Regionen: www.mobilservice.ch/mobilitaetsmanagement/mehr-infos.html
Broschüre zu den Mobilitätsplänen in Genf: www.ge.ch/document/9675/telecharger
Broschüre zu den Mobilitätsplänen im Kanton Waadt: www.vd.ch/realisez-votre-plan-de-mobilite/
Kantonaler Verkehrsplan des Staates Freiburg:www.fr.ch/2020-03/PCTr_Version_finale_d2.pdf
Mobilitätsmanagement in der Kantonsverwaltung des Kantons Solothurn: so.ch/verwaltung/betriebliche-gesundheitsfoerderung/mobilitaetsmanagement/
Weitere Links im Leitfaden von Coord21 für die Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung in den Gemeinden: www.agenda2030.ch