Lokale Agenda 2030
Umsetzung : Mittel | Kosten : Unbestimmt | Zielpublikum : Allgemeinheit
Anbieter : Gemeindeverwaltungen, Gemeinderätinnen und räte, Gemeindekommissionen
Damit verbundene SDGs
![rond](https://daec.emblematik.website/wp-content/uploads/2020/09/rond.jpg)
![Fiche 1](https://daec.emblematik.website/wp-content/uploads/2020/09/Fiche-1.jpg)
Agenda2030 © Alle Rechte vorbehalten
Beschreibung
Beschreibung der Massnahme
Im Jahr 2015 verabschieden die Mitgliedsstaaten der UNO die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Sie umfasst 17 Nachhaltigkeitsziele (die sogenannten Sustainable Development Goals oder SDGs), die in 169 voneinander abhängige Zielvorgaben unterteilt sind, und stellt den neuen internationalen Rahmen für Nachhaltigkeit dar. Die Agenda 2030 vereint, ist universell und flexibel; mit ihr können Initiativen auf lokaler Ebene in die weltweiten Bemühungen eingebettet werden.
Die Gemeinden sind eingeladen, ihre lokale Agenda 2030 zu erstellen oder ihre Gesetzgebungspläne danach zu strukturieren.
Vorteile und Risiken
Vorteile:
- Formale Verankerung des Nachhaltigkeitsansatzes der Gemeinde
- Konsequente und konzertierte Umsetzung in der Gemeinde von Massnahmen für eine nachhaltige Entwicklung
- Sichtbarkeit des Engagements der Gemeindeverwaltung für eine nachhaltige Entwicklung.
Risiken:
- Verschwendung von Zeit und Ressourcen wegen schlechter Arbeitsplanung
- Wirkungslosigkeit des Massnahmenplans, wenn seine Durchführbarkeit nicht geprüft wurde, insbesondere im Hinblick auf die verfügbaren Ressourcen und die Handlungsfähigkeit der für die Durchführung verantwortlichen Parteien.
Umsetzung
Projektlauf
Der Leitfaden für eine Umsetzung auf lokaler Ebene der Agenda 2030 des Vereins Coord21 (nachfolgend: der Leitfaden) enthält Kommunikationselemente und Massnahmenblätter und hilft den Gemeinden und Kantonen mit Beispielen für Zielvorgaben, Indikatoren und Aktionen, ihre Massnahmen zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung mit der Agenda 2030 zu verknüpfen. Die Hauptetappen für die Umsetzung lauten wie folgt.
Etape 1: Anstoss für eine Agenda 2030 (z. B. parlamentarischer Vorstoss, Petition der Zivilgesellschaft, Stellungnahme der Exekutive).
Etape 2: Formelles Bekenntnis der Exekutive und Freigabe angemessener Ressourcen.
Etape 3: Analyse der aktuellen Situation (z. B. auf der Grundlage des Gemeindeprofilografs des Kantons Bern und/oder des Cercle Indicateurs)Definition der Zielvorgaben (auf der Grundlage des Leitfadens und/oder der Strategie Nachhaltige Entwicklung des Staats Freiburg.
Etape 4: Definition eines Massnahmenplans, Unterscheidung zwischen:
- thematischen und bereichsübergreifenden Massnahmen
- Massnahmen im Zusammenhang mit der öffentlichen Aktion der Gemeinde und im Zusammenhang mit ihrer Funktionsweise
- stimulierenden, regulatorischen, informativen, technischen und koordinierenden Massnahmen.
Etape 5: Umsetzung mit Blick auf die Agilität und Flexibilität angesichts von Unwägbarkeiten.
Etape 6: Evaluierung, insbesondere im Hinblick auf die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit.
Punkte, die einer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen
General:
- Je nach Umfang des Prozesses zur Umsetzung der Agenda 2030 auf lokaler Ebene Beizug einer Fachperson
- Berücksichtigung der Empfehlungen des Leitfadens und insbesondere der darin hervorgehobenen Erfolgsfaktoren
- Sicherstellung der Kohärenz mit der Strategie Nachhaltige Entwicklung des Staats Freiburg
- Nutzung der Erfahrung der Gemeinden, die einen ähnlichen Ansatz verfolgt haben
- Gewährleistung der tatsächlichen Handlungsfähigkeit der von den geplanten Massnahmen betroffenen Parteien.
Überwachung und Evaluierung
Die lokale Agenda 2030 sollte nach 4 oder 5 Jahren der Umsetzung im Hinblick auf Effektivität, Effizienz, Kohärenz, Relevanz und Wirkung der darin enthaltenen Massnahmen evaluiert werden.
Businessplan
Kosten in Zahlen
Die Kosten hängen vom Umfang des Prozesses ab. Für die Realisierung eines Profilografen mit Unterstützung eines externen Auftragnehmers ist beispielsweise mit Kosten von 15 000–20 000 Franken zu rechnen.
Mögliche Unterstützung
Das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) unterstützt Projekte, die zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen, finanziell über das Förderprogramm Nachhaltige Entwicklung. Jedes Jahr wird im Herbst ein Aufruf zur Einreichung von Projekten veröffentlicht.
Ausführungsbeispiel
Im Jahr 2019 beauftragte die Stadt Bulle einen Spezialisten für nachhaltige Entwicklung mit der Verwirklichung eines Gemeindeprofilografs zur Beurteilung der Situation aus Sicht der nachhaltigen Entwicklung.
Nützliche Links
Leitfaden für eine Umsetzung auf lokaler Ebene der Agenda 2030: www.agenda2030.ch
Verein Coord21: www.coord21.ch