«Gemeinsam in der Gemeinde – Communes sympas»
Umsetzung : Komplex | Kosten : Mittel | Zielpublikum : Allgemeinheit, Erwachsene
Anbieter : Gemeinderätinnen und räte
Damit verbundene SDGs


Gemeinsanm in der Gemeinde © Alle Rechte vorbehalten
Beschreibung
Beschreibung der Massnahme
Das Programm «Gemeinsam in der Gemeinde – Communes sympas» wurde vom Staat Freiburg lanciert und 2010 von der Fachstelle für die Integration der MigrantInnen und für Rassismusprävention (IMR) durchgeführt. Dabei diente das Projekt «Marly sympa» als Vorbild. Das Programm fördert die Lebensqualität, das Zusammenleben, die Partizipation auf lokaler Ebene und die Vernetzung der Bevölkerung. Kernstück des Programms ist es, die Einwohnerinnen und Einwohner zu «Vernetzerinnen+» und «Vernetzern+» (V+) auszubilden. Die V+ sorgen für die Verbreitung der Werte von «Gemeinsam in der Gemeinde» (Offenheit, Respekt, Willkommenskultur usw.) und fördern den Gemeinschaftssinn in der Gemeinde.
Vorteile und Risiken
Vorteile:
- Fördert die Beteiligung der Bevölkerung am Gemeindeleben
- Schafft eine offene Willkommenskultur, die auf gemeinsame Werten aufbaut
- Stärkt die Beziehungen zwischen den Einwohnerinnen und Einwohnern
- Schafft einen direkten Kommunikationskanal zwischen Bevölkerung und Gemeinderat.
Risiken:
- Es gelingt nicht, das Programm dauerhaft in der Gemeinde zu verankern (keine politische Unterstützung, mangelndes Engagement der koordinierenden Person, Schwierigkeiten, neue Vernetzerinnen+ und Vernetzer+ zu finden)
- Warten, bis die V+ vollumfänglich aktiv sind Ziel des Programms ist ausserdem die Verbreitung eines Gemeinschaftssinns und einer von Offenheit, Respekt und Interesse geprägte Willkommenskultur.
- Für die koordinierende Person kann es demotivierend sein, wenn sie keine Anerkennung erhält und zu wenig Arbeitszeit für das Projekt zur Verfügung hat.
Umsetzung
Projektlauf
Etappe 1: Bedarf zur Verbesserung des Zusammenlebens ausmachen
Etappe 2: Die Fachstelle für die Integration der MigrantInnen und für Rassismusprävention (IMR) kontaktieren, um Modalitäten der Zusammenarbeit zu definieren.
Etappe 3: Beteiligung am Programm im Gemeinderat bestätigen.
Etappe 4: Mit der IMR eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen Staat und Gemeinde für eine einjährige Pilotphase unterzeichnen.
Etappe 5: Eine für das Projekt zuständige Einheit bestimmen, z. B. eine Kommission «Gemeinsam in der Gemeinde», welche die Prioritäten festlegt, mit der operativen Umsetzung betraut ist und ein Projektkoordinator / eine Projektkoordinator für die Umsetzung bestimmt.
Etappe 6: Mit der Unterstützung seitens des IMR und des L’êtrier (Bildungszentrum, das die Ausbildung der V+ durchführt) eine öffentliche Informationsveranstaltung abhalten, um das Programm vorzustellen und die Anliegen der Bevölkerung abzuklären.
Etappe 7: In Zusammenarbeit mit L’êtrier den Inhalt der V+-Ausbildung definieren.
Etappe 8: Personen, die sich für die V+-Ausbildung interessieren, suchen und ausbilden.
Etappe 9: Die V+-Ausbildung idealerweise jedes Jahr erneut durchführen und alle zwei Jahre an der Tagung «Gemeinsam in der Gemeinde» teilnehmen.
Punkte, die einer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen
Etappe 2: Jährlich Antrag auf Unterstützung bei der IMR einreichen.
Etappe 5: Sicherstellen, dass in der Kommission «Gemeinsam in der Gemeinde» unterschiedliche und sich ergänzende Interessen (Politik, Administration, migrantische Gemeinschaften, Vereine usw.) vertreten sind.
Etappe 5: Ein Teilzeitpensum für die Koordinatorin / den Koordinator einrichten, um zu gewährleisten, dass das Programm umgesetzt wird.
Allgemein: Das Programm «Gemeinsam in der Gemeinde» muss von den ersten Umsetzungsphasen an konstant auf die Unterstützung der Gemeinderätinnen und Gemeinderäte zählen können.
Allgemein: Darauf achten, dass das Programm nicht einfach dazu dient, einen neuen Pool von Freiwilligen für die Gemeinde zu schaffen (auch wenn diese eine wichtige Funktion haben), sondern den Akzent auf einen positiven und konstruktiven Geist in der Gemeinde legen.
Überwachung und Evaluierung
- Nach der Pilotphase Abschlussbericht von der Gemeinde über die V+-Ausbildung zuhanden der IMR
- Jahresbilanz zur von L’êtrier durchgeführten Ausbildung
- Jährliches Treffen zwischen Gemeinderat und den Vernetzerinnen+ und Vernetzern
- Jährliche Evaluation durch die Kommission «Gemeinsam in der Gemeinde» und die Koordinatorin / den Koordinator
Businessplan
Kosten in Zahlen
Einjährige Pilotphase: 15 000 Franken für die Ausbildung der V+: Wird vollumfänglich von der IMR übernommen; 8000 Franken Beteiligung der IMR an den Lancierungskosten.
15 000 Franken pro Jahr für die Ausbildungen in den Folgejahren, 10 000 davon übernimmt die IMR.
Die Kosten für die Koordination hängen von den Anstellungsbedingungen der koordinierenden Person ab. Idealerweise ist die Koordinatorin / der Koordinator der Verwaltung angeschlossen und zu mindestens 20 % angestellt. Die Kosten für diese Anstellung werden nicht von der IMR übernommen.
Mögliche Unterstützung
IMR für Finanzbeiträge, via kantonale Integrationsprogramme KIP.
L’êtrier für Fragen betreffend Inhalt, Organisation und Ausrichtung.
Ausführungsbeispiel
«Bulle sympa» : www.bulle-sympa.ch
«Düdingen gemeinsam»: www.vernetzer-duedingen.ch
«Fribourg sympa»: www.ville-fribourg.ch/vivre-ensemble/fribourg-sympa
«Marly sympa»: www.marly.ch/culture-loisirs-et-sport/marly-sympa-qualite-de-vie
«Schmitten gemeinsam»: www.facebook.com/Schmitten-gemeinsam-222798818085490
«Gemeinsam in Wünnewil-Flamatt»: www.wuennewil-flamatt.ch/de/soziales/gemeinsaminwuennewilflamatt
« Estavayer sympa » : EstaSympa
« Villars-sur-Glâne sympa » : VillarSympa – Commune de Villars-sur-Glâne
« Tafers gemeinsam » : Gemeinsam in Tafers / Vernetzer:in+ – Jugendarbeit Sense Mitte
Weitere Beispiele im Leitfaden von Coord21 für die Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung in den Gemeinden.
Kontakt
Fachstelle für die Integration der MigrantInnen und für Rassismusprävention IMR (Staat Freiburg, SJD)
Bildungszentrum «L’êtrier»:
Nützliche Links
Memo «Gemeinsam in der Gemeinde»
https://www.fr.ch/sites/default/files/2018-06/communes_sympas_memento.pdf.
Weitere Links im Leitfaden von Coord21 für die Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung in den Gemeinden: www.agenda2030.ch