Aufsuchende Jugendarbeit (Gassenarbeit)
Umsetzung : Mittel | Kosten : Mittel | Zielpublikum : Jugendliche, Kinder
Anbieter : Gemeindeverwaltungen, Gemeinderätinnen und Gemeinderäte
Damit verbundene SDGs




© Alle Rechte vorbehalten
Beschreibung
Beschreibung der Massnahme
Diese Art der Jugendarbeit besteht darin, Jugendliche und junge Erwachsene anzusprechen, die sich im öffentlichen Raum und in bestimmten privaten Lebensorten (Garagen, Hausflure, Spielplätze usw.) aufhalten, und zielt darauf ab, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.
Gemeinden, die an diesem Ansatz interessiert sind, können den Verein REPER mit einer Intervention der aufsuchenden Jugendarbeit auf ihrem Gebiet beauftragen.
Die privilegierte Beziehung zu den Jugendlichen ermöglicht es auch, ihnen die positiven und negativen Konsequenzen ihres Verhaltens bewusst zu machen. Generell fördert die aufsuchende Jugendarbeit von REPER ein besseres Verständnis zwischen den Generationen und stärkt den sozialen Zusammenhalt innerhalb einer lokalen Gemeinschaft.
Vorteile und Risiken
Vorteile:
- Möglichkeit, in Beziehung mit Jugendlichen zu treten, die durch das soziale Netz gefallen sind
- Jugendarbeit ausserhalb von traditionellen Sozialmassnahmen
- Wiederherstellung oder Stärkung der Beziehungen zwischen Jugendlichen und der übrigen Bevölkerung sowie der lokalen Gemeinschaft
- Mittelfristig präventive Wirkung gegen ungebührlichem Verhalten und Sachbeschädigungen
Risiken:
- Eingeschränkte Intervention der Strassensozialarbeiterinnen und ‑arbeiter auf Wunsch der Jugendlichen
- Erwartungen im Bereich der Sicherheit, die der Mission der aufsuchenden Jugendarbeit zuwiderlaufen
Umsetzung
Projektlauf
Etappe 1: Der Gemeinderat oder die Gemeindeverwaltung beauftragt die Person oder Mannschaft, die in der Gemeinde für Fragen des sozialen Zusammenhalts zuständig ist, mit REPER Kontakt aufzunehmen und sich mit dem Verein zu treffen.
Etappe 2: REPER führt eine Studie durch, welche die Bedürfnisse der Gemeinde (Expertise Jeunessse) in Bezug auf Themen wie sozialer Zusammenhalt, Vandalismus, Littering usw. zum Gegenstand hat.
Etappe 3: REPER und die Person oder Mannschaft, die in der Gemeinde für Fragen des sozialen Zusammenhalts verantwortlich ist, definieren das Mandat entsprechend der in der Etappe 2 identifizierten Bedürfnisse. Dabei werden die Häufigkeit der Anwesenheit von Strassensozialarbeiterinnen und ‑arbeitern wie auch die Orte der Intervention festgelegt. Die durchzuführenden Projekte bzw. die Themen, die im Rahmen dieser Interventionen behandelt werden sollen, werden ebenfalls definiert (Ausbildung, Arbeit, Sucht, Gewalt, Sexualität, Wohnen usw.). In der Regel wird eine einjährige Pilotphase organisiert.
Etappe 4: Das Projekt wird umgesetzt. Die Strassensozialarbeiterin oder der Strassensozialarbeiter entwickelt auch Projekte, die sich aus der Interaktion mit der Zielgruppe oder aus den von der Zielgruppe geäusserten Bedürfnissen und Forderungen ergeben.
Etappe 5: Es werden Überwachungs- und Evaluationssitzungen durchgeführt. Im ersten Jahr wird einmal im Monat ein Treffen zwischen der Gemeindeverwaltung und dem Verein REPER organisiert. In der Folge treffen sich die beiden Parteien mehrmals im Jahr, in der Regel im Rahmen der Sitzungen des Gemeinde- und/oder Generalrats.
Punkte, die einer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen
- Damit die aufsuchende Jugendarbeit ihre volle Wirkung entfalten kann, wird empfohlen, mit REPER einen Vertrag mit einer Laufzeit von mindestens 2 Jahren und einem Beschäftigungsgrad von mindestens 40 % abzuschliessen.
- Die Strassensozialarbeiterinnen und ‑arbeiter sind von REPER angestellt. Sie haben eine FH- oder HF-Ausbildung und sind Teil des Vereins REPER.
- Damit die Strassensozialarbeiterinnen und ‑arbeiter Gespräche führen und Treffen organisieren können, muss ihnen in der Gemeinde ein Arbeitsraum zur Verfügung gestellt werden.
Überwachung und Evaluierung
Mehrjährige Überwachungs- und Evaluationssitzungen mit REPER.
Businessplan
Kosten in Zahlen
Das Gehalt der Sozialarbeiterin oder des Sozialarbeiters wird von der Gemeinde bezahlt und macht den grössten Teil der Kosten der Massnahme aus. Der Beschäftigungsgrad ist abhängig von den ermittelten Bedürfnissen.
Die Kosten für die Bedarfsermittlung und die Teilnahme von REPER an den Folgesitzungen liegen ebenso in der Verantwortung der Gemeinde wie das Budget für die Realisierung der Projekte auf der Strasse. Diese Kosten variieren stark und sind abhängig von den Bedürfnissen der Gemeinde.
Mögliche Unterstützung
Die GSD kann Gemeinden, die ein solches Angebot auf ihrem Gebiet implementieren wollen, über die Kinder- und Jugendsubventionen unterstützen. Die Anträge sind an die Fachstelle für Kinder- und Jugendförderung zu richten.
Ausführungsbeispiel
Mehrere Gemeinden im Kanton Freiburg haben auf ihrem Gebiet aufsuchende Sozialarbeitsangebote implementiert: Freiburg, Villars-sur-Glâne, Romont, Bulle, Neyruz, La Brillaz, Marly und Attalens.
Kontakt
Nützliche Links
Mini-Jobs, eine Massnahme zur sozialen und beruflichen Integration, die in der Förderung oder Unterstützung eines persönlichen Projekts bei jungen, stark gefährdeten Erwachsenen besteht: https://pmj-reper.ch